Als Netzwerke in den Firmen sich etablierten, kam auch bald der Wunsch auf, sich von außerhalb mit dem firmeninternen Netzwerk zu verbinden. Der Hauptgrund war, dass man so auf dessen Ressourcen zugreifen zu konnte. So wollten Mitarbeiter im Außendienst zum Beispiel auf Dateien zugreifen, die auf dem internen Fileserver gespeichert war. Natürlich wäre es eine Möglichkeit gewesen, den Server auch von außerhalb zugänglich zu machen. Es liegt aber auf der Hand, dass das sicherheitstechnisch vielleicht nicht die optimale Lösung ist (nicht, dass das nicht trotzdem gemacht wurde und wahrscheinlich auch noch wird). Besser ist es, wenn man sich von außen mit dem internen Netz verbindet und dann quasi ein Teil dessen wird. Dazu wurden VPNs (Virtuell Private Networks) eingeführt. Dabei meldet sich dann der Mitarbeiter bei einem von außen zugänglichen Server mit einem bestimmten Protokoll an. Anschließend kann er dann darüber so arbeiten, als sei er direkt mit dem Netzwerk vor Ort verbunden. Damit diese Verbindung über das VPN darüber hinaus auch noch abhörsicher ist, wird sie verschlüsselt. Somit werden Firmengeheimnisse gewahrt.
Mit der Zeit haben sich VPNs immer weiterverbreitet. So sind sie zum Beispiel auch bei Universitäten sehr beliebt, damit die Studenten sich mit dem Uni-Netz verbinden können. Aber auch im privaten Bereich werden VPNs immer häufiger benutzt. Dabei geht es nicht mehr unbedingt darum, sich in ein anderes Netz einzuloggen. Vielmehr möchte man von woanders auf das Internet zugreifen und dabei verschleiern, woher man eigentlich kommt. Dafür gibt es eigentlich drei Hauptgründe:
Was ein VPN nicht kann, ist Tracking beim Browsen zu verhindern. Wenn die Werbeindustrie jemanden tracken will, dann geschieht das normalerweise durch Cookies. Diese werden aber auch gesetzt und gespeichert, wenn man ein VPN benutzt. Will man das verhindern, muss man entsprechende Browsertechniken wie den anonymen Modus oder spezielle Plugins benutzen. Und selbst dann können Geräte noch recht zuverlässig durch Fingerprinting identifiziert werden. Bei dieser Technik werden verschiedene Parameter genommen (Gerätehersteller, -art, Browserauflösung, Sprache, usw.) und somit eine mehr oder weniger eindeutige Identifizierung ermöglicht.
Nun ist natürlich die Frage, welches VPN man benutzen sollte. Die Antwort ist durchaus schwieriger als gedacht. Denn zum einen kommt es auf den Anwendungsfall an, zum anderen aber nicht unbedingt als erstes auf Features oder Geschwindigkeit. Vielmehr sollte man auf den Preis achten. Genauer gesagt darauf, dass das VPN überhaupt Geld kostet. Denn die Frage, die sich ein Nutzer stellen sollte, ist, womit der VPN-Anbieter denn überhaupt Geld verdient. Denn die VPN-Infrastruktur kostet und da damit in der Regel noch Geld verdient werden soll, braucht man auch eine Einnahmequelle. Wenn das Geld nun nicht von den Nutzern kommt, ist es sehr wahrscheinlich, dass die Nutzerdaten zu Geld gemacht werden. Das heißt, der Anbieter loggt alles mit, was der Nutzer macht und verkauft es später an andere Firmen. Und da er die Daten irgendwo speichern muss, können auch dann auch Regierungsbehörden darauf zugreifen, was den Einsatz in bestimmten Ländern gefährlich macht. Deshalb sollte ein VPN Geld kosten und zusätzlich eine „No-logging-policy“ haben. Erst dann sollten Kriterien wie welche Länder angeboten werden oder zusätzliche Features in Betracht gezogen werden. Auf die einschlägigen Vergleichsportale kann man sich im Allgemeinen jedenfalls nicht verlassen, da hier nur zählt, welcher Anbieter am meisten an das Portal zahlt (Stichwort Affiliate).
Eine Anmerkung noch zur ethischen Seite: Natürlich können VPNs auch dazu genutzt werden, illegale Dinge zu treiben. Sei es Bittorrent, Terrorismus oder anderes, mit einem VPN können sich Kriminelle gut verstecken. Aber das trifft auf fast alles zu, was in diesem Bereich zu finden ist. Dazu gehören verschlüsseltes Messaging, die Verschlüsselungen von Dateien oder andere Techniken, die die Privatsphäre schützen. All das kann immer auch zum Bösen eingesetzt werden. Ich denke, man kann nicht diese Technologien für alle verbieten, weil sie einige missbrauchen. Aber diese Diskussion wird auf vielen Ebenen geführt.
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